Eine starke Halbzeit reicht nicht für die Überraschung

Pokalspiel 1.FC Südstadt-Bonn – SSV Merten 0:7 (0:1)

Eine Halbzeit lang brachten die C-Ligisten aus der Südstadt den Landesligisten SSV Merten an den Rande der Verzweiflung. Nach der Pause schwanden allerdings die Kräfte und der Favorit konnte einen standesgemäßen Sieg einfahren. Die Südstädter können aber trotzdem zufrieden sein.

Vor dem Anpfiff des klassischen David gegen Goliath-Duells in der ersten Runde des Kreispokals fragte man sich in der Südstadt nur, ob der 4 Klassen höherspielende SSV Merten denn tatsächlich seine erste Mannschaft oder eine der beiden anderen Teams, die beide ebenfalls in höheren Klassen beheimatet sind, zum Vogelsang schickt. Erfreut stellte man fest, dass Merten wohl kein unnötiges Risiko eingehen wollte und tatsächlich mit fast voller Kapelle inkl. Ex-Bundesligaspieler Rolf-Christel Guié-Mien anreiste. Dies bedeutete zwar, dass die eigenen Chancen auf das zweite Pokaltor der Vereinsgeschichte oder gar den erstmaligen Einzug in Pokalrunde 2 stark minimiert worden waren, aber immerhin konnte man den Zuschauern das Spektakel bieten, welches man sich erhofft hatte.
Pünktlich pfiff Schiedsrichter Dr. Scholz das Spiel vor rund 80 Zuschauern am Vogelsang an. Bei den Südstädtern fehlten leider Stammspieler wie Stupp, C. Michalski, Gippert oder Konsen, deshalb hatte Trainer Mosblech sein Team etwas umgebaut – vor der Viererkette mit Langer, H. Wendt, Ahlburg und Lendel war eine Triple-6 mit Qorob, Kreische und Ibrahim installiert worden, für die Offensive sollten N. Frisch, Debus und Neuzugang Müßeler sorgen.
Pünktlich pfiff Schiedsrichter Dr. Scholz das Spiel Vogelsang an. Die Mertener übernahmen wie erwartet sofort die Initiative, Guié-Mien wurde aber erstmal verletzungsbedingt geschont. Der Mertener Anfangsdruck machte sich bereits nach 9 Minuten bezahlt. Nach einem Einwurf der Südstädter startete Merten einen Konter über links, den Julian zum 1:0 vollendete. Nach diesem in der Entstehung etwas unglücklichen Gegentor, erwarteten die Südstädter nun, dass Merten jetzt nachlegen würde. Diese versuchten auch weiter Druck aufzubauen, blieben aber im Abschluss meist sehr harmlos. Die Südstadt hingegen versuchte dagegen zu halten und durch ein intensives Zweikampfspiel die Passstafetten der Mertener zu unterbinden. Dies gelang häufig sehr gut und Mitte der ersten Halbzeit wurde der FC Südstadt sogar etwas mutiger und begann auch mal etwas mehr nach vorne zu spielen und Chancen zu entwickeln. Gute Balleroberungen der Triple-6 und ein gutes Zusammenspiel der Außenspieler sorgten dabei immer wieder für Entalstung. Leider wurde in Folge Nico Frisch zwei Mal in aussichtreicher Position wegen knappem Abseits zurück gepfiffen und Sven Kreische konnte eine direkte Abnahme nicht im Tor unterbringen. Trotzdem war von dem Klassenunterschied nicht viel zu spüren. Merten konnte den Druck nicht erhöhen und scheiterte sehr oft an den vielen Südstädter Abwehrbeinen, der eigenen Abschlussschwäche und dem gut aufgelegten Keeper Norman Wendt.
So war es die Südstadt, die trotz und wegen dem knappem Rückstand zufrieden in die Halbzeitpause ging, während der Mertener Trainer doch etwas angefressen seine Truppe zur Standpauke in die Kabine bat. Das 0:1 ging zwar aufgrund der Spielanteile in Ordnung, aber mehr halt auch nicht. Für die Südstadt war dieses Halbzeitergebnis ein Achtungserfolg und ein wenig hoffte man auch auf die eigenen Gesetze des Pokals, man kann ja nie wissen…
Um das zu verhindern, drückte Merten dann zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wenig mehr aufs Tempo und zwang die bis dahin hervorragend agierende Südstadtabwehr zu Fehlern. Daraus resultierten schnell ein Handelfmeter und ein weiteres Gegentor, das die Mertener Führung auf 3:0 ausbaute. Die Überraschung war damit vom Tisch, nun hieß es für den FC Südstadt das Spiel anständig zu Ende zu spielen. Die eingewechselten Bartram, Voß und Neuzugang Vomberg sollten dabei ein wenig für Entlastung sorgen, doch man merkte Mitte der zweiten Halbzeit dann doch deutlich die konditionellen Unterschiede zwischen beiden Teams. Merten nutzte dies aus und kam durch Treffer in der 64., 81., 83. Und 87. Minute zu weiteren Toren und zu einem schlussendlich ungefährdeten 7:0 Pokalsieg – Guié-Mien musste da nicht einmal mehr eingreifen. Das Ergebnis war verdient, aber sicherlich 2-3 Tore zu hoch ausgefallen.
Trotz der am Ende deutlichen Niederlage konnten die Spieler des 1.FC Südstadt-Bonn mit erhobenem Haupt vom Platz gehen. Nicht nur, dass das Ergebnis nicht zweistellig wurde, auch die Moral hatte gestimmt und eine Halbzeit lang hatte man hervorragend dagegen gehalten. Und da 14 andere Teams in dieser ersten Pokalrunde mehr Treffer kassiert hatten, als man selbst, steht man mit diesem Resultat auch noch recht gut da. Eine solche Leistung lässt doch für die am 16. August beginnende Spielzeit hoffen, bei der es einzig und allein um den Klassenerhalt geht.
Für nächstes Jahr wünschen wir uns dann mal einen gleichwertigen Gegner, um die wirklich grausame Pokalstatistik (5 Spiele – 5 Niederlagen – 1:31 Tore) etwas aufbessern zu können. Aber das ist alles Zukunftsmusik – ab sofort zählt nur noch die aktuelle Saison!

1.FC Südstadt – SSV Merten 0:7 (0:1)
Aufstellung Südstadt: N. Wendt – Langer, Ahlburg, H. Wendt, Lendel – Ibrahim, Qorob, Kreische – Müßeler, Frisch – Debus
Eingewechselt: Bartram, Vomberg, C. Voss

Diesen Beitrag kannst du leider nicht kommentieren.

Werde unser Fan auf Facebook!